Speierling

Der Speierling (Sorbus domestica)

zum Hören

Verbreitungsgebiet Südeuropa, Kleinasien und Nordwestafrika
Sommergrüner Laubbaum

Der Speierling ist unter anderem in unseren Breitengraden beheimatet, auch wenn er wenig bekannt ist. Er kann eine Wuchshöhe von bis zu 20 m erreichen. Sein Stamm ist bis zur Ausbildung der kegelförmigen Krone astlos. Seine Rinde ist rissig bis schuppig und braun. Die Blätter sind farnenähnlich und hellgrün. Die Blüten besitzen im Spätfrühling weiße Rispenblüten. Daraus entstehen die Früchte des Speierlings. Diese sind klein, dick und birnenförmig. Im Herbst färbt sich das Laub in ein sattes Orange. Seine Wurzeln bilden sich herzförmig und tief aus. Leider ist der Speierling ein Einzelgänger. Er mag keine anderen Bäume um sich. Als Baum für Wald und Feldflur hat er seinen Anteil und er ist als klimaresistente Baumart eingestuft, da er trockene Standorte liebt und einen Pioniercharakter einnimmt.

In Deutschland kommt der Speierling im Süden und Südwesten vor. Sein Holz ist fest und schwer – das schwerste Laubholz in Europa. Es dient zur Herstellung von Musikinstrumenten und wird im Werkzeugbau verwendet. Aber auch für Möbel und Furniere ist das Holz wichtig. Seine Früchte sind tanninhaltig, weshalb sie auch bei der Apfel-Weinherstellung verwendet werden. Ebenso galten die Früchte im Mittelalter als Heilmittel gegen Magen-Darm-Beschwerden.

Als einheimischer Baum ist der Speierling lange in Vergessenheit geraten. Doch seit geraumer Zeit werden seine Vorteile wieder geschätzt. Seine Eigenschaften bei großer Hitze, wenig Wasser in Anspruch zu nehmen sowie nährstoffarme Standorte in Licht und Halbschatten zu bevorzugen, sichern ihm einen Platz im Klimawandel und Arboretum.